Baubetrieb und Bauverfahrenstechnik, Bauwirtschaft und Baumanagement

Antrittsvorlesung von Prof. Goger (2017)

Antrittsvorlesung von Univ.Prof. DI Dr. Gerald Goger

Baubetrieb erfordert Interdisziplinarität! Unter diesem Motto fand am Donnerstag, den 11. Mai 2017, die Antrittsvorlesung von Professor Goger im Kuppelsaal der TU Wien statt.

Programm

Der Vorstand des Institutes, Prof. Kropik, begrüßte die zahlreichen Ehrengäste aus Wissenschaft und Wirtschaft und zeichnete den langen Bewerbungsverlauf für die Professur von Prof. Goger nach.
Unter dem Thema: „Baubetrieb und Bauverfahrenstechnik – eine Wissenschaft?“ beleuchtete DI Karl Weidlinger, als langer Wegbegleiter von Prof. Goger bei der Swietelsky Baugesellschaft mbH, die baupraktischen Fragestellungen in einem Bauunternehmen und deren Anknüpfungspunkte an die Wissenschaft. DI Weidlinger betonte die hohe Problemlösekompetenz und die Eigenverantwortung der Bauingenieure der TU Wien. Gleichzeitig wünschte er sich aber von der universitären Ausbildung, dass Studierende besser auf neue Prozessabwicklungen im Zusammenhang mit BIM ausgebildet werden.

Interessiertes Publikum, Prof. Goger und Gattin bei den Festreden
Interessiertes Publikum, Professor Goger und Gattin bei den Festreden

Dekan Prof. Blab griff diesen Gedanken auf und betonte die Anforderungen an das Institut für Interdisziplinäres Bauprozessmanagement gerade im Zeitalter der Digitalisierung. Er bezeichnete Prof. Goger als einen „Macher mit Visionen“ und verwies dabei darauf, dass der Terminkalender von Prof. Goger seit seiner Berufung vor über einem Jahr nicht leerer, sondern voller geworden sei. Als Dekan der Fakultät für Bauingenieurwesen spüre er den Umsetzungswillen von Prof. Goger.


Im Anschluss an die Vorredner folgte die Antrittsvorlesung von Prof. Goger. Mit dem einprägsamen Satz: „Nichts kommt von selbst. Und nur wenig ist von Dauer“, begann die Präsentation mit dem Titel: „Moderner Baubetrieb erfordert Interdisziplinarität“. Nach einer Definition und Zielsetzung beschrieb Prof. Goger den Weg in die digitale Zukunft und die Auswirkungen auf den Baubetrieb mit anschaulichen Beispielen aus der Praxis. Untermauert mit aktuellen Studien zum Digitalisierungsindex und der Substituierbarkeit von Berufen führte Prof. Goger zu seinen baubetrieblichen Forschungs- und Lehrschwerpunkten über. Seine zahlreich präsentierten Forschungsprojekte und Kooperationen können demnach den Schwerpunkten:

  • Modellierung, Digitalisierung und Optimierung von Bauprozessen
  • Wissensmanagementsysteme zur Auswahl von Bauverfahren und Baumethoden
  • oder Tunnel-, Hohlraum- und Kraftwerksbau

zugeteilt werden.
Dabei stellte Prof. Goger auch Projekte mit der WKO, Strabag SE, FFG, eguana GmbH, Wiener Linien und anderen Instituten an der TU Wien vor, die sich gerade durch die Integration traditionell bauingenieurunspezifischer Kompetenzen auszeichnen.
Am Ende der einstündigen Präsentation waren persönliche Worte des Neo-Professors angebracht. Dabei dankte Prof. Goger vor allem seiner Familie und den Wegbegleitern, die ihn bei der Umsetzung seiner Vision unterstützen.
Prof. Goger endete mit dem Zitat: „Die Größe eines Berufes besteht vielleicht vor allem darin, dass er Menschen zusammenbringt!“ und brachte dadurch zum Ausdruck, dass durch die Nutzung der Digitalisierung im Sinne eines „Werkzeugszenarios“ trotzdem der Mensch im Mittelpunkt allen Handelns stehen muss.
  
Prof. Achammer betonte in seinen Schlussworten das europaweite Alleinstellungsmerkmal des Instituts, dass durch seine drei Forschungsbereiche alle Bauphasen, von der Planung bis zum Betrieb, abdeckt. Prof. Goger bezeichnete er als wichtiges Bindeglied der Forschungsbereiche und als lehrenden Praktiker.

Die Redner der Antrittsvorlesung v.l.n.r. Dekan Blab, DI Weidlinger, Prof. Goger, Prof. Achammer, Prof. Kropik
Die Redner der Antrittsvorlesung von links nach rechts Dekan Blab, Diplomingenieur Weidlinger, Professor Goger, Professor Achammer, Professor Kropik

Musikalisch umrahmt wurde die Festveranstaltung vom Klangvierterl www.klangvereinigung.at/klangvierterl und dem Frauenchor „Luftgrobm“ aus Buchschachen. Stücke von Josef Strauss, der selbst an der Technischen Universität studierte, sowie Lieder aus der Heimat von Prof. Goger rundeten die Veranstaltung feierlich ab.

Klangvierterl mit Prof. Goger,
links: Klangvierterl mit Professor Goger,
Frauenchor Luftgrobm aus Buchschachen
rechts: Frauenchor Luftgrobm aus Buchschachen

Bei einem Buffet im Festsaal wurde über die in der Antrittsvorlesung vorgestellten Zukunftsthesen des Baubetriebs diskutiert, ohne dabei zu vergessen auf die Professur von Prof. Goger anzustoßen.

Glück auf dem Baubetrieb!
Glück auf Prof. Goger!

Bericht: Leopold Winkler, Fotos: Julia Stix

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