Baubetrieb und Bauverfahrenstechnik, Bauwirtschaft und Baumanagement

Swietelsky (2017)

Swietelsky Bahnbau-Abteilung, Standort Fischamend

"Alles läuft auf Schienen". Dieses Motto kürt die Homepage der Bahnbauabteilung der Firma Swietelsky. Das Team des IBPM und Studierenden durften sich am Nachmittag des 16.1.2017 am Bahnbaustandort Fischamend davon überzeugen was dafür notwendig ist.

Die Firma Swietelsky ist ein österreichisches privates Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) und bearbeitet von Fischamend aus nationale und international Aufträge. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, dass an diesem Standort eine zertifizierte Werkstätte vorhanden ist. Dadurch können vor Ort alle Gleisbaumaschinen, Triebfahrzeuge und Wagons unmittelbar repariert und auch neue Geräte hergestellt werden. Der Geschäftsbereich Bahnbau beschäftigt zurzeit ungefähr 1.700 Mitarbeiter und erwirtschaftet  einen Umsatz von ca.  400 Millionen Euro im Jahr.  Unter die typischen Jahresleistungen fallen: 500 km Gleisumbau, 230 km Schotterbettreinigung, 250 km Schienenschleifen, 180 km Untergrundreinigung, 237 Stk. Weichenverlegung, 350 Stk. Weichenschleifen, 3200 km Baustellenstopfungen und 1500 km Erhaltungsstopfungen.

Anhand einer Vogelperspektiv-Aufnahme wurde der Aufbau des 3,24 ha großen Standortes beschrieben und auf seine Besonderheiten eingegangen. Das Grundstück besteht aus einem Bürogebäude und drei Werkshallen (Gleisbauhalle, Spezialwerkstätte und Baggerreparaturhalle). Zu den Besonderheiten gehört unter anderem, dass der Standort über ein eigenes Gleisdreieck verfügt. Dieses ist besonders wichtig, um die jeweiligen Gleisbaumaschinen, Triebfahrzeuge und Waggons in der richtigen Arbeitsrichtung aufzustellen. Dadurch können diese direkt aus diesem Standort auf die Baustellen gebracht werden und sind sofort bereit die jeweiligen Arbeiten zu verrichten. Am Bauplatz ist eine eigene Waschstation vorhanden damit die Geräte im Anschluss ordnungsgemäß gewartet werden können. Eine Werkshalle ist mit durchgehenden Gleisen mit einer Länge von 120 Metern ausgestattet. Das gewährleistet eine geschützte Umgebung in der an den großen Gleisbaumaschinen gearbeitet werden kann.

Da nicht jedes Land dieselben bahnbaulichen Bedingungen, wie zum Beispiel Spurweiten, besitzt ist es wichtig, dass vor Ort Radsätze gewechselt werden können.

Grundsätzlich ist jedes Jahr eine kleine Wartung der Maschinen und alle 6 Jahre eine große Wartung veranschlagt. Dafür werden derzeitig 300 Mitarbeiter rein für die Wartung der Maschinen benötigt, wobei 2 Lokführer für die Verschubarbeiten zuständig sind um eine reibungslose Abwicklung zu gewährleisten.

Die PM-1000 und die RU-800, zwei außerordentliche Gleisbaumaschinen sind in diesem Gewerk in Bearbeitung. Die PM-1000 zählt zu den größten Gleisbaumaschine die an diesem Standort vorhanden sind und wird prinzipiell für Untergrundsanierungs-/ verbesserungsarbeiten verwendet. Das Einzigartige an dieser Maschine ist, dass sie nicht nur den Oberbau sondern auch den Unterbau abtragen, waschen und wiederverwerten kann. Dadurch sind theoretische Recyclingraten von 100% möglich.

Die RU-800 verbindet gleichzeitig Bettungsreinigung und Gleisumbau in einer Maschine, was sie zu einer der effizientesten Gleisbaumaschinen macht.

Abschließend ist zu sagen, dass die Exkursion zur Bahnbauabteilung der Firma Swietelsky tiefe Einblicke in die Möglichkeiten und Leistungsfähigkeiten der Maschinen und dem damit verbundenen Bauablauf gegeben hat.

(Bericht: Alexander Schmidt, Fotos: Christoph Schönweiler)