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Marko MARIJANOVIC - Historischer Baubetrieb im Tunnelbau - Der Bau des Karawankentunnels 1901-1906

TU Wien, 2003

Kurzfassung

Die Karawankenbahn und der Karawankentunnel waren Teil eines großen Bau- und Investitionsprogrammes, welches zum Ziel hatte, eine zweite Eisenbahnverbindung der nördlichen Reichsteile mit Triest zu schaffen. Aufgrund verschiedenster Interessen einzelner Reichsteile dauerte es dreißig Jahre bis ein Kompromiss über die Streckenführung gefunden werden konnte. Das Resultat war die Karawankenbahn zwischen Klagenfurt und Rosenbach mit einem abzweigenden Ast nach Villach. Betrachtet man die Streckenführung der zweiten Eisenbahnverbindung mit Triest von Norden her, dann kommt zuerst die Pyhrnbahn, danach die Tauernbahn, die Karawankenbahn und schließlich die Wocheinerbahn bis Triest. Das Ende der Einleitung bildet die Trassenbeschreibung der Karawankenbahn und ein Ausblick in die Zukunft.

Einleitend wird die geschichtliche Entwicklung der Eisenbahn, der ersten Lokomotiven und Eisenbahnstrecken beschrieben. Danach folgt ein Überblick über die Vorgeschichte der zweiten Eisenbahnverbindung mit Triest. Der Hauptteil behandelt den Bau des Karawankentunnels, welcher zwischen 1901 und 1906 gebaut wurde. Es werden die damaligen Baumethoden und daraus resultierenden baubetrieblichen Weiterentwicklungen des Tunnelbaus erörtert.

Zuerst wird auf die Geologie und die Besonderheiten des Karawankengebirges, wie Metahngasvorkommen, Wasserführung und Gesteinstemperatur eingegangen. Danach folgt eine detaillierte Beschreibung der ausgedehnten Baubetriebsanlagen (1) auf der Nord- und Südseite. Die erforderlichen Wasserkraftanlagen zur Energiebeschaffung, die Belüftungs- und Förderanlagen werden ausführlich erklärt.

Der Tunnelvortrieb beschäftigt sich mit der Erläuterung des Vortriebskonzeptes, der Beschreibung des Sprengvortriebs unter Verwendung von Gesteinsbohrmaschinen, der dazugehörigen Materialförderung samt Anlagen bis hin zur Zimmerung und Ausmauerung. Ein Kapitel widmet sich ausschließlich den besonderen Problemen beim Vortrieb des Karawankentunnels und deren Lösungen, welche fast zur Gänze nur in der Karbonstrecke des Südstollens auftraten.

Den Abschluss dieser Arbeit bilden die Erläuterungen der baubetrieblichen Weiterentwicklungen, welche das Resultat der Lösungsmaßnahmen der aufgetretenen Probleme beim Bau des Karawankentunnels sind. Grundlage dieser Arbeit sind Originaldokumente, Bücher, Zeitschriften und Fotos aus Bibliotheken und Archiven.

1: Um 1900 verwendeter Ausdruck für „Baustelleneinrichtung“.

 


Abstract

Historic tunneling – construction of the Karawankentunnel 1901 - 1906

The introduction starts with a description of the historical development of railways and steampowered engines. After that follows an overwiev about the prehistory of the second railwayconnection with Triest. The Karawankenrailway and its tunnel had been a part of the big building- and investmentprogramme. Its essence was to build a second railway-connection between the northern territories of the Austrian-Hungarian-empire and Triest. In a labyrinth of different interests it took almost thirty years to find a compromise about the stretch to Triest. The result of this compromise was the Karawankenrailway between Klagenfurt and Rosenbach with an additional wing to Villach. If we take a look along the stretch of the second railwayconnection from north the routing beginning in Linz starts with the Pyhrnrailway, then the Tauernrailway, after that the Karawankenrailway and at last the Wocheinerrailway until Triest. The introduction ends with the description of the location route of the Karawankenrailway and a look into the future.

The main part of this theses treats the construction of the Karawankentunnel, which was build between 1901 and 1906. It describes the historical building processes and the further development of tunneling as a result of this tunnelconstruction. First the geological situation of the Karawankenmassif with its specific characteristics like methangas occurrences, rocktemperature and watersituation will be explained. Furtheron the plants for building business will be shown and treated, especially the plants for energy providing, mechanical ventilation and extraction. The tunneldrive is divided into its concept, the blastdrive by using rockdrills, the material extraction and the tunnel completion including all necessary plants. One section describes the specific problems and their mastering, which occured during the construction of the Karawankentunnel. Almost all problems emerged in the southern carbonstretch of the tunnel.

This theses concludes by describing the developments of tunneling. These developments are a result of the mastered problems during the construction of the Karawankentunnel. This theses founds on original documents, books and photographs from public archives and libraries.